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Für *Astronauten

Aus Lov zum Soul

25. April 2013
Von Helene von Schwichow

Helene aus Berlin ist Plattenspieler-Redakteurin bei TONIC

Texte von Helene
autor@tonic-magazin.de

Helene von Schwichow

Der Holländer Cole Williams liebt schwarzen Funk und Soul. Mit einer Gitarre, seiner Stimme und dem Billigprogramm Fruity Loops produziert er als The Child of Lov seine eigene Version von Tanzmusik. Die scheint auch Blur-Kopf Damon Albarn und Rapper MF Doom zu gefallen, die beide auf dem Debütalbum des Künstlers aus Amsterdam zu hören sind. Im Skype-Interview hat er TONIC erzählt, warum er anfangs nur heimlich Musik machte und was ihn an Fastfood-futternden Celebrities fasziniert.

The Child of Lov - L steht für Light, O für Oxygyn, V für Voltage

The Child of Lov - L steht für Light, O für Oxygyn, V für Voltage

Hey Cole, ich sehe du hast Literatur studiert! Genau wie ich. Welches Buch würdest du empfehlen?

Schwierige Frage. Ich denke, alles was Proust geschrieben hat. Auch Hemingway mag ich. Solche Sachen eben.

Du kommst aus Amsterdam, hast aber auch schon in London und Paris gelebt. Welche europäische Stadt hat deiner Meinung nach momentan die interessanteste Musikszene?

London hat definitiv die interessanteste Musikszene. In Amsterdam ist nicht besonders viel los und Paris ist ein wenig altmodischer.

Als du 15 Jahre alt warst, hast du heimlich begonnen Musik zu machen. Warum heimlich?

Ich war einfach unsicher, was meine Musik betraf. Ich stamme aus keiner musikalischen Familie und so kam mir die Vorstellung, ein Musiker zu sein, etwas seltsam vor.

Du singst, spielst Gitarre und produzierst deine Musik, die sich auf eine sehr eigene Art und Weise an schwarzer Tanzmusik orientiert. Wie hast du deinen Stil gefunden und entwickelt?

Im Endeffekt ist es einfach meine Version von Soulmusik. Ich höre einfach viel Musik und füge dann meine persönliche Note hinzu. Ich denke, dass niemand gleich ist, also sollte man seine Individualität einfach nutzen.

Dein Debütalbum hast du im Studio von Damon Albarn, dem Kopf von Blur und den Gorillaz aufgenommen. Wie war's?

Cool! (lacht) Er war wahnsinnig gastfreundlich, was auch für das Album sehr nützlich war, da ich einfach dort sein konnte, um zu arbeiten. Ich habe sogar dort geschlafen. Es war eine großartige Erfahrung.

The Child of Lov

The Child of Lov

Anderes Thema, auf deinem Tumblr sammelst du Fotos, die Celebrity-Sternchen beim Verspeisen von Fastfood zeigen. Was steckt dahinter?

Mir fiel einfach irgendwann auf, dass es generell nicht viele Fotos von schönen Frauen beim Essen gibt. Weißt du, diese Fotos sind verdammt schwierig zu finden. Und so dachte ich mir einfach, die müssen auf den Blog. Denn weißt du, es ist gut, zu essen. Wer nicht isst, stirbt.

Klar. Mir hat besonders das mit Mariah Carey bei McDonalds gefallen. Übrigens mag ich auch das Artwork deines Albumcovers. Neben dir sind diverse Tiere darauf zu sehen. Auch bei Facebook postest du gerne Fotos von dir mit Hunden oder Schlangen. Welches Haustier hättest du am liebsten?

Einen Affen. Einen kleinen Schimpansen.

Bekommen wir dich diesen Sommer live in Deutschland zu sehen?

Das hoffe ich. Die Tourdaten werden so bald wie möglich bekannt gegeben.

Vielen Dank für das Interview!

Das Debütalbum The Child of Lov erscheint am 3. Mai 2013 auf Double Six/ Domino Records.


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