Der Europäische Traum
30. März 2013
Von Greta Hofmann, Fabian Stark, Jonathan Allenberg, Anna Mayr und Andrea Lindner
Abertausende junge Menschen aus Südeuropa, Island und Irland ziehen nach Deutschland oder England, beflügelt von Eurokrise und Erasmus. Doch es sind keine Horden spanischer Party-Touristen, die nach einem Berliner Wochenendkiff zurück nach Almeria easyjetten. Viele bleiben – und es scheint, als würden die Bankenpleiten der Zukunft des jungen Europas ganz gut tun. Voilà the English version.

Als JJ Cerezuela vor fast drei Jahren von der spanischen Küstenstadt Alicante nach London zog, hatte er große Pläne: Nach seinem Studium in Politik und Internationale Beziehungen wollte er zur NATO, er wollte die Dinge verändern, auch in seinem Heimatland. Zum Protestieren ging er das erste Mal 2010, am Puerto del Sol in Madrid. "Damals war alles noch sehr friedlich. Die Leute dort kamen zu großen demokratischen Versammlungen zusammen, wie im alten Griechenland. Alkohol war streng verboten. Ich erinnere mich, dass wir sogar eine improvisierte Bücherei hatten, wo alle ihre Bücher hinbrachten. Heute sind die Menschen viel wütender." Zurückgehen würde er trotzdem gern, irgendwann. "Spanien ist meine Heimat und meine Familie ist dort. Aber so, wie die Dinge stehen, kann ich dort unmöglich einen Job finden. Es ist sinnlos."
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