Der Europäische Traum
30. März 2013
Von Greta Hofmann, Fabian Stark, Jonathan Allenberg, Anna Mayr und Andrea Lindner
Abertausende junge Menschen aus Südeuropa, Island und Irland ziehen nach Deutschland oder England, beflügelt von Eurokrise und Erasmus. Doch es sind keine Horden spanischer Party-Touristen, die nach einem Berliner Wochenendkiff zurück nach Almeria easyjetten. Viele bleiben – und es scheint, als würden die Bankenpleiten der Zukunft des jungen Europas ganz gut tun. Voilà the English version.

Es war der 5. August 2010, sagt David Garcia (30). Der Tag, an dem er aus Spanien nach Berlin zog. Es sollte nur ein Erasmus-Semester werden, Puppenspielkunst an der Hochschule "Ernst Busch" – doch David blieb und brach seine vorige Schule, die Königlich Spanische Akademie in Madrid, ab. Ohne die Krise wäre er vielleicht dorthin zurückgekehrt und würde jetzt nicht Deutsch lernen: Der deutsche Traum, besonders Berlin, das bedeutete ein preiswertes Leben und tolle Menschen, die nicht den normalen Weg gehen. David illustriert nun ein Kinderbuch mit Vögeln und will sich bald einer Theater-Kompanie anschließen. Für manchen Ökonomen mag das prekärer Kitsch sein. David aber klagt nicht, ihm gibt es Sinn, mit Zuschauern etwas zu schaffen. David meint: "Die deutschen Medien sagen, wenn die Spanier arbeiten würden, hätten sie auch Geld. Dabei haben sie doch umgekehrt keine Arbeit, weil das Geld futsch ist."
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