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Für *Pressefuzzis

Waffen in die Wüste – Lieferanten ins Gefängnis?

5. Juni 2012
Von Jakob Hinze

Jakob aus Hamburg ist Autor bei TONIC

Texte von Jakob
autor@tonic-magazin.de

Jakob Hinze

In Berlin jagen Aktionskünstler Waffenhändler und setzen ein "Kopfgeld" aus, ein schwuler Imam will den Islam für das 21. Jahrhundert tauglich machen und vor dem Beginn der Europameisterschaft entbrennt ein Streit ums Public Viewing. Teil 13 der Tonic-Presseschau.

Waffen in die Wüste – Lieferanten ins Gefängnis?

Hier ist ein merkwürdiger neuer Begriff: "Aggressiver Humanismus". Diesen wendet der Mitbegründer des Zentrums für politische Schönheit, Philip Ruch, auf seine aktuelle Aktion an: Weil die Bundesregierung den Export von 270 Leopard-Panzern der Firma Krauss-Maffei Wegmann (KMW) nach Saudi-Arabien billigt, haben die Aktivisten jetzt ein "Kopfgeld" auf die Eigner von KMW ausgelobt. 25.000 Euro winken demjenigen, der Hinweise geben kann, welche zu einer Verurteilung der KMW-Eigner führen; weil sie ihre Waffengeschäfte legal abwickeln können, hoffen die Aktivisten im Privatleben der Betroffenen fündig zu werden: Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Betrugsdelikte – was jenen angehängt werden soll, ist unerheblich.

Auf ihrer Homepage veröffentlichte die Initiative unter anderem diesen zynischen Werbefilm für den Leopard-Panzer:

Besonders heikel wird der Export ob der Tatsache, dass sich die Panzer (auch laut originalen) Herstellerangaben besonders gut für den Einsatz in urbanen Gebieten eignen – zur Niederschlagung von Demonstrationen zum Beispiel. Liefert die Bundesregierung hier einem autoritären Regime das Material, um den "Arabischen Frühling in seinen wohlverdienten Herbst zu schicken"?

Ein streitbarer Deal, eine streitbare Protestform. Strittig auch die Fragen, die diesen Fall begleiten: Ist das, was legal ist, auch immer legitim? Und welche Grenzen hat der vernünftige Protest?

Frischer Wind in Washington
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