Muslimische Punks, ein Verräter bei Anonymous und ein Mann, der aufs Obdach verzichtet
20. März 2012
Von Fabian Stark
Allah und Koran besingt der Taqwacore zu schrammelnden Gitarren, Anonymous ist fassungslos über einen Verräter aus den eigenen Reihen und Bojan aus Berlin will obdachlos sein – Teil 4 der TONIC-Presseschau.
Die muslimische Punkband "The Kominas"
Bild: Grinnell Concerts

Islamische Punks in den USA
"Und unterwegs sammeln wir all die schwulen Alime, die betrunkenen Imame, die Punk-Ayatollahs, die masochistischen Muftis, Junkie-Scheichs, debilen Mullahs und fluchenden Maulanas ein, alle, die wir finden können, packen sie in unseren Van, bis keiner mehr reinpasst und die Typen sich draußen an die Seiten hängen müssen wie in Rawapindi!" Der Freitag druckt einen Auszug aus dem nun auf Deutsch erschienen Roman Taqwacore von Michael Muhammad Knight. "Taqwacore" ist muslimischer Punk und reicht von rotzig-revolutionärer Jugendlichkeit samt Einhaltung der Gebetszeiten bis hin zu Bands wie Bilalis Boulder, die keine Mädchen auf ihren Konzerten dulden.
Die Taqwacore-Band Kominas: Sharia in the U.S.A.
Im Buch geht es um das Umherziehen, die harte Musik, das Kiffen, die Abgrenzung vom Straight Edge und nicht zuletzt um die Ehrfurcht vor Gott. Wenn die Figur Uthman einen "scheißgoldenen Halbmond" auf dem Dach anbringt, dann ist das zwar salopp gesagt, aber spirituell gemeint. Etwas erinnert Taqwacore an die vielfach ausgezeichnete Dokumentation Heavy Metal in Baghdad über die irakische Heavy-Metal-Band Acrassicauda, denn um Identitätssuche im Crossover geht es auch hier:
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