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Für *Pazifisten

Liebe deinen Feind

25. März 2012
Von Alexander Wolff

Alexander aus Lüneburg ist Autor bei TONIC

Texte von Alexander
autor@tonic-magazin.de

Alexander Wolff

Israel und der Iran gelten als verfeindet. Gerade droht sogar ein Krieg zwischen den Ländern. Doch nicht immer ist die Bevölkerung derselben Meinung, wie ihre Regierung, wie die Aktion Israellovesiran beweist.

Krieg wird fast immer von oben angezettelt. Meist sitzt dort ein Politiker und meint, eine andere Nation sei eine Bedrohung oder die eigene werde ungerecht behandelt. Das ist dann ein wenig wie im Kindergarten, wenn ein Kind ein schöneres Spielzeug hat als das andere. Das schürt Neid und Missgunst und der mit dem besseren Spielzeug ist ja sowieso doof, also nimmt man ihm das Spielzeug weg, weil er das doch gar nicht verdient hat. Und dann schlagen die Kinder sich, bis einer heult. Und schuld ist hinterher immer der andere.

Doof nur, wenn diese Kinder größer werden und den Politikerberuf ergreifen. Dann werden auch die Spielzeuge größer und vor allem gefährlicher. Wie aktuell im Nahen Osten, wo Mahmud Ahmadinedschad vielleicht an neuen Spielzeugen baut und Benjamin Netanjahu deshalb jetzt beleidigt ist. Mittlerweile reden beide nicht mehr miteinander und polieren stattdessen ihre Spielzeuge.

Friede, Freude, Eierkuchen

Früher war es für die großen Kinder einfach, ihre Bevölkerung hinter sich zu scharen. Da reichten ein paar Propagandalügen, und schon waren alle der Meinung, dass die anderen die Bösen sind. Doch dann kam das Internet: Plötzlich gab es nicht nur die Informationen, die man in der Zeitung las oder die im Fernsehen von Anzugträgern heruntergebetet wurden. Plötzlich erreichten einen auch andere Meinungen von überall auf der Welt. Plötzlich gibt es andere Ansichten, als die der Oberen. Schnell wurde es einfacher, sich selbst Meinungen zu bilden. Und diese werden auch mitgeteilt, in Blogs, auf youtube, auf Facebook. Und siehe da: Israel und Iran hassen sicht gar nicht. Sie lieben sich sogar, wie die Kampagne IsraelLovesIran vorführt. "Iraner, wir werden niemals euer Land bombardieren. Wir lieben euch!" lautet die Botschaft, die das Ehepaar Edry aus Tel Aviv nicht nur den Nachbarn, sondern der ganzen Welt über Facebook schickt und die schon tausende Fans gefunden hat. Die lassen sich mit Roni Edrys Slogan fotografieren und schicken sie an den Grafikdesigner aus Tel Aviv. Denn wer will schon einen Krieg?

Allein die Wahrscheinlichkeit, dass die Politiker auf den Liebes-Shitstorm hören, ist gering. Denn genauso sicher, wie kein vernünftiger Mensch einen Krieg befürworten würde, ist es, dass manche Herrscher immer mehr Spielzeug wollen, egal, ob die Menschen auf die Straße gehen oder sich Liebesbriefe bei Facebook schicken. Und seien diese noch so rührend.

Ronny Edrys Botschaft an die Iraner:

To the Iranian people

To all the fathers, mothers, children, brothers and sisters

For there to be a war between us, first we must be afraid of each other, we must hate.

I’m not afraid of you, I don’t hate you.

I don t even know you. No Iranian ever did me no harm. I never even met an Iranian…Just one in Paris in a museum. Nice dude.

I see sometime here, on the TV, an Iranian. He is talking about war.

I’m sure he does not represent all the people of Iran.

If you see someone on your TV talking about bombing you …be sure he does not represent all of us.

I’m not an official representative of my country. I m a father and a teacher. I know the streets of my town, I talk with my neighbors, my family, my students, my friends and in the name of all these people …we love you.

We mean you no harm.

On the contrary, we want to meet, have some coffee and talk about sports.

To all those who feel the same, share this message and help it reach the Iranian people.

Ronny, tel aviv


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Kommentare

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