T-Shirts für Tansania
23. Oktober 2011
Von Marc Eppler
Einen Liebesbrief und eine ungelenke Kinderzeichnung nimmt Martin Kluck 2008 aus Tansania mit nach Hause. Drei Jahre später ist daraus ein außergewöhnliches Hilfsprojekt geworden – Kipepeo.
Im Sommer 2008 verabschiedet sich Martin Kluck, 29, von den Kindern der Olasiti Garden School in Arusha, Tansania. Ein paar Monate hat er hier als freiwilliger Helfer unterrichtet. Die damals siebenjährige Abigale überreicht ihm zum Abschied einen Liebesbrief. Die beigelegte Zeichnung lässt sich Martin später in Erinnerung an eine unvergessliche Zeit auf ein T-Shirt drucken. Als ihm in einer Bar 50 Euro für dieses Einzelstück geboten werden, kommt Martin eine Idee: Warum nicht T-Shirts verkaufen und damit Kinder in Tansania unterstützen, ihnen zu einer besseren Zukunft verhelfen? Der Grundgedanke von Kipepeo-Clothing ist geboren.
Kipepeo, was heißt das überhaupt und was steckt dahinter?
Das Wort Kipepeo kommt aus der Landessprache Tansanias, Swahili und bedeutet Schmetterling. Eines der Kinder, Shania, hat mir dieses Wort in mein Tagebuch geschrieben und die Zeichnung eines Schmetterlings darunter gemalt. Als die Idee mit den T-Shirts entstand, war die Namensgebung durch einen Blick auf die erste Seite meines Tagebuchs geklärt. Der Schmetterling ist auf unserem Logo geographisch dort angesiedelt, wo Tansania auf dem afrikanischen Kontinent zu finden ist. Die Schrift wurde auch direkt von der Handschrift der damals sechsjährigen Shania übernommen.
Ein kleines Projekt, keine Hilfsorganisation
Und worum geht es konkret?
Wir verkaufen über unsere Homepage T-Shirts, Hoodies und Jutebeutel, bedruckt mit selbstgezeichneten Motiven der Kinder, die während des Schulunterrichts entstanden sind oder die sie mir in mein Tagebuch gemalt haben. Die Produkte sind nach ethnisch korrekten Gesichtspunkten hergestellt und entsprechend zertifiziert, das versteht sich ja von selbst. Mit dem Erlös unterstützen wir sowohl die Kinder direkt, als auch die Schule vor Ort.
Also seid ihr eine ganz normale Hilfsorganisation?
Nein, überhaupt nicht. Wir sehen uns nicht als Hilfsorganisation, sondern als ein kleines Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kids an der Schule an der wir 2008 unterrichtet haben weiterhin zu unterstützen. In einem Land wie Tansania, in dem 44% der Bevölkerung unter 15 Jahren sind, sehen wir es als wichtig an, dass die Kinder eine gute Ausbildung bekommen. Wir betreiben dieses Projekt in erster Linie weil wir in Tansania so viele tolle Erfahrungen gesammelt haben und auf diesem Weg gerne etwas zurückgeben wollen. Wir sehen das Ganze im Grunde auf einer völlig freundschaftlichen Ebene und freuen uns, die Kinder unterstützen zu können.
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