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Für *Facebookjunkies

Netzwerk der Halbmenschen

2. Juli 2011
Von Gustav Beyer

Gustav aus Münster ist Autor bei TONIC

Texte von Gustav
autor@tonic-magazin.de

Gustav Beyer

Nö. Ich pfeif' auf Coolness. Wenn der Akku nicht blinken will, dann mach' ich das Ding eben selber aus … obwohl … Katharina ist "eben duschen" (auch wieder 2 Minuten her), Jolle ist jetzt mit Dieter befreundet … nee, ich mach aus. Oder? Freunde, Bestätigung, Sehnsucht nach Neuigkeiten … Aus damit! Aus! Aaaargh!

Mit dem Notebook ins Café - nichts für Gustav.

Mit dem Notebook ins Café - nichts für Gustav.

Das mit der Freundschaft im Internet ist allgemein so eine Sache. Ich habe da mal drüber nachgedacht. Vis-a-vis geht alles schneller, aber was ist, wenn dem direkten Gespräch eine große Distanz im Wege steht? Na gut. Auch um Wichtiges schnell zu erfahren ist die Netzwelt geeignet. Meinetwegen. Aber virtuell bleibt's trotzdem! Und oft künstlich: Mittlerweile lassen sich auf den entsprechenden Portalen Freunde gegen Kleingeld mieten. Für sieben Mäuse eine Stunde Reden, Lachen, Spaß haben. Wo hört Freundschaft auf, wo fängt sie an? Ich find's echt kompliziert: Es gibt so viele unterschiedliche Arten von Freundschaften: reale, semireale und virtuelle, und dann auch wieder verschieden virtuelle (und verschieden reale).

Ich nutze Facebook & Co. als Unterstützung der Realwelt, ohne dem Virtuellen zu verfallen. Kurze Terminabsprachen, der versprochene Link zum Video, ein flüchtiger Überblick über die Schlagzeilen von heute – dafür sind soziale Netzwerke da. Wer aber mit mir reden will, der darf nicht bloß auf die Chatmaschine bauen. Sagt wahrscheinlich jeder, ich weiß.

Aber ich werde mein Notebook nicht noch einmal mit ins Café nehmen. Da sitzen nämlich echte Menschen. Zum Reden, Lachen, Spaß haben. Eine Diskussion über die Entwicklung der Kontinentalplattenbewegung gefällig? Tischnachbar XY fragt, was ich da mache. "Setz dich dazu, Alter." War das eine Freundschaftsanfrage? Hmm. Gefällt mir.


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Kommentare

BloggerAm 2. Juli 2011

246 Freunde sind nach Facebook-Maßstab ja nun wirklich nicht viele :P

GustavAm 2. Juli 2011

... aber im Gustav-Maßstab teuflisch viele, gemessen in wahrer Freundschaft. Zugegeben: Den Beliebtheitsgrad an der Zahl der Online-Kumpels abzulesen, das ist Ironie. Und dennoch werden es täglich mehr! Leute, ich habe am 2. Juli um 23.03 Uhr exakt 265 Freunde. Alle echt! ;)

KatharinaAm 9. Juli 2011

Sensationell! :)

Die Ausdrucksfähigkeit eines Gustav Beyers sollte man haben... das Thema ist old-fashion, aber die Betrachtung mit dem Sexappeal macht Spaß. Mehr davon!! :D