Die Jagd nach dem Quarter Pounder
3. Juli 2011
Von Helena Schmidt
Eigentlich wollte Helena ja nur einen Burger, um ihren Hunger zu stillen. Aber ausgerechnet in den fast-food-versessenen USA gestaltet sich das schwieriger, als gedacht.
"I'm a quarter German", schrie sie und brauste davon. Selig lächelnd angelten wir uns die tasty "Hamburger Royal TS" von der Ausgabetheke herunter. Der berauschende Duft von vor Fett triefendem Junk-Food kitzelte unsere Nase. Es war 2:13 Uhr in der Nacht und vor Freude -oder Hunger- taumelnd, verließen wir den "Drive Thru" des einzig wahren Fast-Food-Ladens in ganz Seattle. Zu Fuß wohlgemerkt. Unser Auto hatten wir auf den letzten 200 Metern nicht verloren, nur unseren Glauben in ein grenzenloses mit unzähligen 24h-Open-Shops gesegnetes Amerika. Denn McDonalds hat um 2:13 pm schon dicht. Die einzige Rettung war ein grell blinkendes Schild mit dem Schriftzug "Drive Thru" – gnadenlos jegliche Rechtschreibung außer Acht gelassen. Leider hatte man im Land der Pick-ups nicht bedacht, dass fast ausgehungerte Touris mit einem riesigen "Motorhome" auf dem Weg zur kulinarischen Erlösung stecken bleiben könnten. Aus der Patsche half uns eine durchgeknallte Amerikanerin, die mit ihrem klapprigen Kombi die Kontaktschleife auslöste, damit wir ohne den gigantischen Caravan unsere Bestellungen aufgeben konnten. Die quirlige Dame bedachte uns mit einem "Your so funny guys", als sie uns Fußgänger mir ihrer alten Karre auf dem Weg zur Kasse überholte. Dabei war sie es doch, die das Tempolimit überschritt.
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JulianAm 7. Dezember 2012
"gnadenlos jegliche Rechtschreibung außer Acht gelassen"
Naja, da gibt es schlimmeres. In Amerika dürfte thru doch relativ gebräuchlich sein, steht ja auch auf Kreditkarten.