Prosit Neujahr!
21. Juni 2011
Von Fabian Stark
Heute wieder über hochgeklappte Klobrillen, Berge von dreckigem Geschirr und Haare im Abfluss geärgert? Dann einfach weiterlesen – ihr werdet eure Mitbewohner lieben.
Bild: Veronika Raupach

Eingesendet von Fabian, Praktikant aus Berlin
Silvester. Zwei Freundinnen sind zu Besuch, nennen wir sie Hanna und Leonie. Hanna schläft im Bett meiner Mitbewohnerin, Leonie auf meinem Sofa. Hanna und ich gehen schon bald nach dem Feuerwerk schlafen, denn wir haben den Fehler gemacht wie jedes Jahr: Uns aus Vorfreude durch den 30. Dezember getrunken. Leonie und meine Mitbewohnerin hingegen zieht es noch auf die Piste und als sie zurückkommen, rumpelt und kichert es – ich wache auf. Als Leonie in mein Zimmer kommt, ist sie nicht allein, sondern hat einen Kumpel dabei. Sie legen sich hin, ich höre Schmatzgeräusche, drehe mich weg und versuche zu schlafen. Doch ihr Atmen wird heftiger, ich wende mich kurz zu ihnen hin, luge, ob es wahr ist – und habe allen Grund dazu, mich schnell, aber unauffällig wieder zurückzudrehen. Sie fragt ihn: "Hast du es schon mal getan mit jemandem im Zimmer, der nichts merkt?" Mann, wenn die wüssten. Ich male mir aus, wie ich mich aufsetzen könnte, eine Pfeife stopfen, die Lesebrille aufsetzen und eine Zeitschrift zur Hand nehmen, als wäre nichts. Doch ich bin wie gelähmt, und Schlaf finde ich lange nicht, denn sie brauchen eine Weile. Was soll's: Die Leute lieben sich eh zu wenig – und Leonies Aktion auf meinem Sofa hält bis heute gut als Running Gag her.
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Marcos DuarteAm 24. Juni 2011
Schön geschrieben! :)